ÖPNV zum Nulltarif bleibt vorerst Wunschvorstellung
Manlik: Umsetzung ist „völlig irreal“
Eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens sei laut P2 unbestritten notwendig. Daher auch der Antrag. Man wolle so das Klima und die Umwelt schützen, die Emissionsbelastung verringern oder die Verkehrsinfrastruktur zu entlasten. „Es geht auch darum den ÖPNV in Braunschweig auf die Zukunft vorzubereiten“, sagte P2-Ratsherr Christian Bley im Hinblick auf den demografischen Wandel. „Man muss sich auch klar sein, dass dies ein Millionenauftrag ist“, erwiderte jedoch Reinhard Manlik (CDU), der den Antrag der als „völlig irreal“ bezeichnete. Auch einen ticketlosen Bahnverkehr hält er aktuell nicht für umsetzbar, obwohl er diesen gut fände. Problem hier wären überregionale Fahrten in andere Städte, wo der Fahrgast dann wieder ein Ticket in Papierform bräuchte. Daher müsste man in solch einem Fall, mit den anderen Kommunen zusammen arbeiten.

Die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses diskutierten in ihrer vergangenen Sitzung über eine kostenfreie ÖPNV-Nutzung. Foto: Nick Wenkel
Gegenwind aus der Verwaltung
Für die Verwaltung, vertreten von Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer, sei es hingegen wichtiger, den ÖPNV insgesamt attraktiver zu gestalten. Hier sei man „auf einem sehr guten Weg“, so Leuer. Bei einer fahrscheinfreien Bahnnutzung würden hingegen nicht nur Investitionserhöhungen im zweistelligen Millionenbereich hinzukommen, sondern es würde auch die Kündigung des Tarifverbunds beinhalten. Frank Flake (SPD), erinnerte abschließend daran, dass man in Leipzig alleine für die Machbarkeitsstudien rund 200.000 Euro ausgegeben hat. So kam es dann auch, dass der Antrag und die Prüfung zum ÖPNV-Nulltarif mehrheitlich abgelehnt wurde.
Quelle: RegionaBraunschweig
28.10.2017